Bei einem romantischen Date wünscht man sich eigentlich nichts
Sehnlicheres, als mit seiner Angebeteten an einem schön gedeckten Tisch am Strand bei einem feuerroten Sonnenuntergang zu sitzen. Doch wie entsteht dieser rote Sonnenuntergang, wo das Sonnenlicht doch weiß bzw. gelb ist?
Das Sonnenlicht muss, um überhaupt erst einmal auf unsere Erde zu treffen durch die Atmosphäre, welche die Erde umgibt. Die Atmosphäre ist ein Gemisch aus den verschiedensten Gasen, hauptsächlich jedoch Stickstoff und Sauerstoff, die in Form von Molekülen umherschwirren. Durchquert das Licht unsere Atmosphäre wird es an diesen Luftmolekülen in alle Richtungen gestreut. Sonnenlicht ist weißes Licht und setzt sich somit aus den gesamten Farben des Regenbogens, den Spektralfarben, zusammen. Jede Farbe hat eine unterschiedliche Wellenlänge (Frequenz), angefangen bei sehr kurzwelligem blauen Licht bis hinzu langwelligem roten Licht. Da das blaue Licht kurzwelliger ist, wird es häufiger an den Luftmolekülen gestreut. Wir sehen deshalb keine blaue Sonne, sondern den gänzlich blauen Himmel mit einem gelben Sonnenpunkt (aus weniger gestreuten Farben). Abends legt das Licht aber einen wesentlich längeren Weg durch unsere Atmosphäre zurück. Blaues Licht wird also häufiger gestreut und wir sehen nur noch ein kräftiges Rot aus langwelligerem, weniger gestreuten Licht. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch Schmutz- und Staubpartikel in der Luft, an denen das Licht ebenfalls noch mal gebrochen wird. Übrigens lässt sich so ein Sonnenuntergang auch künstlich herstellen. Leuchten Sie einfach mit einer starken Lichtquelle durch ein Glas Wasser, in das Sie langsam Milch hinzugeben und Sie werden an dem Kreis an der Wand eine allmähliche Rotfärbung bemerken.
Beim nächsten Date können Sie nun ihren Blick in die Ferne schweifen lassen und ihrer Angebeteten erklären: "Schatz, was du da Schönes siehst beruht alles auf der Rayleigh Streuung, soll ich sie dir erklären?".
10 Februar 2006
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