17 April 2006

Das Ei und der Hase

Zugegeben, ein bisschen spät ist es ja schon, schließlich ist Ostern ja schon fast vorbei. Aber vielleicht kommen ja jetzt auch erst die Fragen auf nach dem Osterhasen und den bunten Eiern. Denn wieso bringt ausgerechnet eine Hase Eier? Warum überhaupt Eier und warum überhaupt bunt?

Ostern wird ungefähr seit dem 4. Jahrhundert immer nach dem Frühlingsvollmond gefeiert. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu. Das Ei ist für viele Völker ein Symbol für Fruchtbarkeit und die Entstehung neuen Lebens. Obwohl schon viele Jahrhunderte lang Eier in Ägypten, Persien, Rom und Griechenland bemalt wurden kamen die Menschen in Germanien erst im 13. Jahrhundert auf die Idee mit den gefärbten Eiern. Zunächst wurden die Eier rot gefärbt, als Symbol für das Blut Christi. Zur gleichen Zeit wurden die Eier in Persien gold gefärbt, um die Kostbarkeit hervorzuheben. Aber das Färben der Eier hatte auch einen praktischen Hintergrund. In der vorösterlichen Fastenzeit durften keine Eier gegessen werden. Da die Hühner die Fastenzeit natürlich nicht kennen haben sie weiter Eier gelegt. Damit man die Eier nicht wegschmeißen musste hat man sie gekocht und um sie von den rohen Eiern zu unterschieden eingefärbt (das sah natürlich nicht so brillant aus wie heute, eher so der Erdfarben-Ton). Wäre schon mal die Sache mit den Eiern geklärt. Fehlt nur noch der Osterhase.

Nur, der Osterhase war vor mehr als 300 Jahren nicht der alleinige Eierlieferant, sondern musste sich diesen Status mit Fuchs (Westfalen), Storch (Thüringen) und Osterhahn (Oberbayern) teilen. Erst im laufe der Zeit weitete der Osterhase sein Ostereierlieferungsmonopol in alle Teile Deutschlands aus. Ähnlich dem Osterei ist auch der Osterhase ein Symbol für Fruchtbarkeit (warum wohl??). Eine weitere Erklärung lieferten wahrscheinlich auch die Protestanten. Zu Ostern vielen bei den Protestanten ebenfalls Eier an. Da das Fasten als Ursache dafür, aber bei den Protestanten nicht verbreitet war und die Eltern den Kindern auch nicht diese Tradition nicht erklären wollten hat die Eier eben der Osterhase gebracht.

Ostereier wurden übrigens im Mittelalter als „Zahlungsmittel“ verwendet. Jeden Ostern mussten die Bauern einen Teil ihres Ertrages an ihren Lehnsherren abgeben

15 April 2006

Chaos auf der Autobahn - oder: Stau ohne Grund

Eigentlich nimmt man ja die Autobahn um schneller vorwärts zu kommen.Nur in einigen Fällen, besonders am Ferienanfang ist dies eine eher schlechte Idee, denn ehe man sich versieht steht man im Stau. Die Tatsache allein erhitzt schon die Gemüter, doch schlimmer ist es noch, wenn man überhaupt keine Ursache für den Stau erkenne kann. Stau hat immer eine Ursache. Doch es muss nicht gleich die gewöhnliche und offensichtliche Ursache wie zum Beispiel eine Baustelle sein. Sonst müsste es schließlich keine extra Stauforscher geben. Stauforscher vergleichen auf der Autobahn fahrende Autos mit einem Gas. Im Gas schwirren die Moleküle frei umher und jedes Molekül kann sein "individuelles" Leben leben. Ist einmal mehr Verkehr auf der Autobahn, wie etwa zur Urlaubszeit, ähnelt der Wust an Autos etwa einer Flüssigkeit, in der die Moleküle schon nicht mehr ein so individuelles und extravagantes Leben führen können. Eben wie die Autofahrer, die bei Stau ebenfalls nicht mehr mit einer Geschwindigkeit ihrer Wahl fahren können, sondern ihre Wahl an die Anzahl der Autos anpassen müssen. Diese "Flüssigkeitssituation" ist schon eine etwas angespannte Lage, aus der schnell ein Stau entstehen kann. Wechselt zum Beispiel ein Auto so die Spur, dass der Hintermann bremsen muss, entsteht ein Dominoeffekt. Nehmen wir eine Geschwindigkeit von 80 km/h an. Der Hintermann würde vielleicht auf 70 km/h runterbremsen. Dessen Hintermann müsste um nicht aufzufahren auch abbremsen und bei einer etwas geringeren Geschwindigkeit als 70 km/h landen. Der Zehnte wäre vielleicht nur noch bei 50 km/h der hundertste bei 0 km/h. Die Folge wäre Stau. Diesen Effekt bezeichnet man auch als Flaschenhalseffekt und er ist Hauptursache für viele Staus, auch wenn es unwahrscheinlich klingt. Verhalten sich noch mehrere Autos ähnlich wie der besagte Fahrer, weil sie zum Beispiel durch einen schnellen Spurwechsel einem Abbremsen und damit langsameren Fortkommen entgehen wollen ist die Wahrscheinlichkeit für einen Stau noch größer. Diese Situation ähnelt dem "Stop and Go" im Stadtverkehr. Auch hier entstehen durch ein ewiges Beschleunigen und Bremsen eine längere Schlange. Die Lösung für dieses Problem lautet dann gleichmäßiges Fahren. Wissenschaftler haben übrigens errechnet, dass bei hoher Verkehrsdichte eine Geschwindigkeit von 80km/h am wenigsten zu Staus führt.
Falls es immer noch Ungläubige geben sollte, rate ich denen man auf der A6 am Technikmuseum in Sinsheim vorbeizufahren. Seit die Concord dort ausgestellt ist (und auch von der Autobahn zu sehen ist) entstehen dort regelmäßig wie durch Geisterhand richtige Staus. Die Ursache liegt im Abbremsen der Fahrer und dem daraus resultierenden Flaschenhalseffektes.

Übrigens: Im Internet gibt es tolle Stausimulationen zum selber ausprobieren. Einfach mal ein bisschen googeln.

02 April 2006

Von einem Tuch mit Knoten um dem Hals...

Sie ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Scheinbar eine Erfindung der modernen Zivilisation gehen ihre Wurzeln doch schon viel weiter zurück. Die Rede ist von der aus einer immer länger werdenden Fliege entstandenen Krawatte. Ihre ersten Spuren reichen jedoch bis mindestens 220 v. Chr. zurück. Denn bei den Ausgrabungen der weltberühmten Terrakottearmee, konnte man schon Halstücher mit Knoten entdecken. Auch die "ollen" Römer und Ägypter (allerdings etwas später) schmückten sich mit derartigen "Halstüchern". Allerdings verschwand die Krawatte bzw. deren Vorläufer wieder aus der damaligen "Modewelt" und wurde fast nur noch bei einigen Armeen verwendet. Bis sie schließlich in Frankreich wieder entdeckt wurde. König Ludwig der XIV (ja, DER absolutistische König) ließ 1663 vor dem sich noch in Bau befindlichen Schloss Versailles eine Truppenparade aufmarschieren, zu der auch ein kroatisches Reiterregiment erschien. Die Soldaten trugen ein längliches Stück Stoff, das mit einer Schleife am Hals befestigt wurde und deren zwei Enden über der Brust hingen (die erste primitive Krawatte). Da König Ludwig XIV einen ziemlichen Spleen in Sachen Mode hatte stellte er sofort einen Cravatier ein, der sich fortan nicht nur um seine Krawatten kümmerte, sondern auch die gesamten Krawatten des Hofadels beaufsichtigte. Natürlich in den für jeden Stand angemessenen Stoffen. König Ludwig gab dem "Ding" auch einen Namen. Er nannte sie "crawate" was auf "a la croate" zurückgeht was sich denke ich mal jeder jetzt selbst übersetzen kann. Die Krawatte würde übrigens ein richtiger Renner und breitete sich schnell zunächst nach England, dann aber nach ganz Europa aus. Und gilt auch heute noch als ein Statussymbol. Ein französischer Schriftsteller hat übrigens Anfang des 19. Jahrhundert einmal folgendes über die Krawatte und seine Träger gesagt:

"Ein Mann ist soviel wert wie seine Krawatte. Durch sie enthüllt sich sein Wesen, in ihr manifestiert sich sein Geist. Der Geist des Mannes zeigt sich in seiner Fähigkeit, die Krawatte zu binden." (Honoré de Balzac)

Ob man da jetzt zustimmt bleibt einem selbst überlassen. Ich kann sie jedenfalls nur schlecht binden.

Frag doch mal die Maus

Samstag, 08.04.2006, 20:15 Uhr, ARD
Alltagsfragen aus der Maus in einer Quizshow verpackt. Denn die Sendung mit der Maus wird 35 Jahre alt! Die Fragen stammen übrigens aus der sehr erfolgreichen Aktion der Maus "Frag doch mal!" Ein Muss für jeden Mausfan und Fan von Alltagsfragen!