Sie ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Scheinbar eine Erfindung der modernen Zivilisation gehen ihre Wurzeln doch schon viel weiter zurück. Die Rede ist von der aus einer immer länger werdenden Fliege entstandenen Krawatte. Ihre ersten Spuren reichen jedoch bis mindestens 220 v. Chr. zurück. Denn bei den Ausgrabungen der weltberühmten Terrakottearmee, konnte man schon Halstücher mit Knoten entdecken. Auch die "ollen" Römer und Ägypter (allerdings etwas später) schmückten sich mit derartigen "Halstüchern". Allerdings verschwand die Krawatte bzw. deren Vorläufer wieder aus der damaligen "Modewelt" und wurde fast nur noch bei einigen Armeen verwendet. Bis sie schließlich in Frankreich wieder entdeckt wurde. König Ludwig der XIV (ja, DER absolutistische König) ließ 1663 vor dem sich noch in Bau befindlichen Schloss Versailles eine Truppenparade aufmarschieren, zu der auch ein kroatisches Reiterregiment erschien. Die Soldaten trugen ein längliches Stück Stoff, das mit einer Schleife am Hals befestigt wurde und deren zwei Enden über der Brust hingen (die erste primitive Krawatte). Da König Ludwig XIV einen ziemlichen Spleen in Sachen Mode hatte stellte er sofort einen Cravatier ein, der sich fortan nicht nur um seine Krawatten kümmerte, sondern auch die gesamten Krawatten des Hofadels beaufsichtigte. Natürlich in den für jeden Stand angemessenen Stoffen. König Ludwig gab dem "Ding" auch einen Namen. Er nannte sie "crawate" was auf "a la croate" zurückgeht was sich denke ich mal jeder jetzt selbst übersetzen kann. Die Krawatte würde übrigens ein richtiger Renner und breitete sich schnell zunächst nach England, dann aber nach ganz Europa aus. Und gilt auch heute noch als ein Statussymbol. Ein französischer Schriftsteller hat übrigens Anfang des 19. Jahrhundert einmal folgendes über die Krawatte und seine Träger gesagt:
"Ein Mann ist soviel wert wie seine Krawatte. Durch sie enthüllt sich sein Wesen, in ihr manifestiert sich sein Geist. Der Geist des Mannes zeigt sich in seiner Fähigkeit, die Krawatte zu binden." (Honoré de Balzac)
Ob man da jetzt zustimmt bleibt einem selbst überlassen. Ich kann sie jedenfalls nur schlecht binden.
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